Mervin Smucker. Eine vergleichende Analyse der Verlängerten Exposition (VE) und Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT), Behandlungen für PTBS – Teil 2.
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der IRRT und der VE lassen sich folgendermassen zusammenfassen:
Gemeinsamkeiten betreffen:
(1) den Gebrauch von Exposition in sensu und einer narrativen Erzählform;
(2) die Aktivierung und das Wiedererleben der traumatischen
Gedächtnisinhalte und verbundener Affekte;
(3) die Konfrontation mit traumatischen Erinnerungen, Bildern und Emotionen
über relativ lange Zeitintervalle bei jeder Sitzung.
Unterschiede betreffen:
(1) die Art der „korrektiven Informationen“, die während der Behandlung erfahren werden.
Im Gegensatz zur VE, die versucht, korrektive Informationen durch Exposition in sensu und Habituation zu liefern, zielt die IRRT darauf ab, korrektive Informationen durch aktive kognitive Umstrukturierung, die sowohl Exposition in sensu als auch die Modifikation traumatischer Imaginationen beinhaltet, bereitzustellen.
(2) den Wert der Transformation von Opferbilder in Bewältigungsbilder in der IRRT
Die Umwandlung traumatischer in funktionale Bilder ist nicht Teil der VE.
(3) den Gebrauch des sokratischen Dialoges in der IRRT, um die Entwicklung und Verarbeitung funktionaler Imaginationen und korrektiver Informationen zu fordern
Der sokratische Dialog ist nicht Teil der VE.
(4) Die Betonung, die die IRRT darauf legt, die symbolische Bedeutung traumatischer Bilder zu explorieren
Symbolische Bedeutungen werden in der VE nicht methodische explorier.
(5) Das Gewicht, das die IRRT der Identifikation und Veränderung dysfunktionaler Einstellungen und Schemata beimisst
Die VE bietet keinen methodischen Ansatz zur Identifikation Hinterfragung oder aktiven Modifikation traumabezogener Kognitionen.
Weiterführende Dokumente: Mervin Smucker