Erstellt von Mervin Smucker (2012)
Der PIF wurde als Mittel für sofortige und direkte Patientenrückmeldung zur aktuell durchgeführten IRRT-Sitzung entwickelt. Der PIF existiert in zwei Ausführungen: PIF-A und PIF-B. Obwohl die beiden Varianten sich über weite Strecken decken, unterscheiden sie sich in spezifischen Einzelheiten, abhängig von der speziellen Therapiesituation der jeweiligen Reskriptionsphase.
Der PIF wird durch den Therapeuten sofort nach Beendigung einer IRRT-Sitzung durchgeführt. Der Therapeut stellt den PIF dem Patienten wie folgt vor:
Ich würde gerne einige Fragen zur heutigen, soeben beendeten Imagination stellen. Ich werde Sie bitten, Ihre Antworten zu jeder
Frage auf einer Skala von 0-100 einzuschätzen.
Wenn der Patient bereit zur Bearbeitung des PIF ist, liest der Therapeut eine Frage nach der anderen laut vor. Er beginnt mit der Frage A:
Auf einer Skala von 0-100, wie lebhaft und klar waren Ihre Bilder, welche Sie heute während unserer Sitzung erlebt haben? Null bedeutet, dass Sie überhaupt keine Bilder zu sehen im Stande waren und 100, dass ihre Imagination ganz besonders lebhaft ausgeprägt war.
Nach Niederschrift der Antwort des Patienten in der linken Wertungsspalte fährt der Therapeut mit den Fragen B, 1,2 und so weiter fort und folgt der gleichen Vorgehensweise, bis sämtliche Fragen einer Einschätzung unterzogen sind.
Nachdem sämtliche Fragen des PIF durch den Patienten einer Einschätzung unterzogen worden sind, sieht der Therapeut die Punkte der Fragen, welche mit «Stern» gekennzeichnet sind, durch. Dies sind «Reziprokfragen», deren Punkte erst noch in «echte» respektive vergleichbare Werte umgerechnet werden müssen:
X ist Äquivalent für die vom Patienten vorgenomme Punkteeinschätzung (d.h. die bei einer «Reziprokfrage» angegebene Punktzahl).
Der reale Punktwert entspricht der Subtraktion: 100-X
Der reale Punktwert jeder Frage ohne Kennzeichnung entspricht der Zahl, welche vom Patienten genannt wurde. Der totale quantitative PIF-Wert errechnet sich als Summe sämtlicher realen Punktwerte der Fragen 1-10. Somit variiert die totale Punktzahl eines jeden PIF-Bogens von 0-1000. (Die Wertung zu den Fragen A und B beider PIF-Bogen werden im totalen PIF-Wert nicht miteinbezogen.) Je niedriger der reale Punktwert bei den Fragen A und B ist, desto wirkungsvoller scheint die Imaginationssitzung zu sein, d.h. extrem lebhafte Imagination, die nicht mit einer Dissoziation oder emotionaler Taubheit während der Imagination verbunden war, erzielt das beste Resultat.
Je höher das PIF-Punkte Total, desto größer ist das Ausmaß an missbrauchs-bedingter kognitiver Dysfunktionalitat und affektivem Distress. Bei Abschluss der IRRT-Behandlung sollte eine signifikante Abnahme des PIF-Punkte-Totals feststellbar sein. Obwohl der PIF eine gute Validität zu haben scheint, sind noch keine psychometrischen Daten für beide Varianten erhältlich.
Weiterführende Literatur: Mervin R. Smucker
Über Ph. D. Mervin Smucker